Die zwei Komponenten der Sozialkompetenz. Heute: Beziehungsfähigkeit

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Die zarte Seite der Sozialkompetenz ©depositphotos.com/Valentyn_Volkov

Sie halten sich zwar für einen funktionierenden Teilnehmer, beziehungsweise eine funktionierende Teilnehmerin, des Wirtschaftssystems, doch sind sich nicht ganz sicher, ob Sie sich Sozialkompetenz zuschreiben lassen können oder wollen? Vielleicht weil Sie small talk mit Fremden, Bekannten oder gar Familienmitgliedern nicht mögen. Oder weil Ihnen bei eigenen Vorträgen vor Publikum oder einer besonders wichtigen Tasse Kaffee schon einmal die Hände zittern. Oder weil Sie generell am liebsten Ihre Ruhe haben. Betrachten wir das einschüchternde Wort ‚Sozialkompetenz‘ einmal wissenschaftlich und schlagen im Glossar eines hervorragenden Psychologiebuchs nach. Auf Seite 420 steht dort geschrieben:

„soziale Kompetenz   ’social competence‘   Durchsetzungs- und Beziehungsfähigkeit

(Asendorpf, J.B., Neyer, F.J.: Psychologie der Persönlichkeit, Springer Verlag, 5. Auflage, 2012)

Was fällt Ihnen als ForscherIn an dieser Definition auf? Ja, genau: Durchsetzungsfähigkeit und Beziehungsfähigkeit sind Gegensätze. So wie Tag und Nacht. Zucker und Salz. Mann und Frau. Doch bevor wir hier abschweifen: einigen wir uns auf Yin und Yang, zwei komplementäre Ausprägungen der dahinterstehenden Lebensenergie, des Chi. Keins ist besser oder schlechter als das andere. Und die Quote ist 50:50, okay?

Ich nehme mir die Freiheit, mit der Komponente Beziehungsfähigkeit zu beginnen. (Die Durchsetzungsfähigkeit folgt dann im nächsten Blog.) Das Wort Beziehungsfähigkeit finden Sie noch viel schrecklicher als alle der anderen erwähnten?

Fortschritt beginnt damit, die Wahrheit zu sagen, zunächst einmal sich selbst

Bevor Sie jetzt an Beziehungen zu anderen Menschen denken: Wie ist Ihre Beziehung zu sich selbst? Kennen Sie sich? Akzeptieren Sie sich? Erkennen Sie sich für das, was Sie sind und was Sie leisten an?

Vielleicht mussten Sie im Laufe Ihres Lebens auch schon einmal einen Satz hören wie: „Sich selbst zu lieben ist die Voraussetzung dafür, andere Menschen lieben zu können.“ Leider wahr. Es gibt keine Abkürzungen. Der Weg zu besseren Beziehungen führt durch uns selbst hindurch. Warum? Vielleicht damit dann jemand da ist, der in der Lage dazu ist, hier und jetzt nicht nur oberflächlich, sondern belastbar, für andere bereit zu sein. Mit dem, was er oder sie ist und kann. Die gute Nachricht: Selbstkenntnis, Selbstanerkennung, und damit die Basis auch für Beziehungsfähigkeit und Sozialkompetenz ist lernbar. (Deshalb habe ich ein Buch darüber geschrieben.)

Der Rest ist Übung: Bei sich sein. Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche wahrnehmen. Beim anderen sein. Offen für dessen Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche sein. Und wieder bei sich sein. Das ist meine Definition von Beziehungsfähigkeit. Was ist Ihre?

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Susanne Hake

Master of Fine Arts, 

Entspannter-leistungsfähig-Coachin, Kommunikationsberaterin.

Mit Wissen und Erfahrung von Medien/Kommunikation einerseits und Körperpsychotherapie/Osteopathie andererseits, biete ich lösungsfokussiertes Coaching.

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Foto: dpa.com/Silas.Stein

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