Was tun vor, während und nach Osteopathietermin?

Frau liegt auf Liege und bekommt craniosakrale Osteopathie

Etiquette, um noch mehr mit Osteopathie zu bewirken

Heilung ist Selbstheilung, zumindest ein Kooperationsprojekt. Auch in der Osteopathie. Um dir und deiner Osteopath:in oder deinem Osteopathen die Zusammenarbeit leichter zu machen, gibt es bereits ein paar Erfahrungswerte. Schau einfach nach, wo im Prozess du dich befindest. Und du kannst dann Osteopathie gut informiert noch mehr genießen.

Im Vorfeld deines ersten Osteopathietermins

Du hattest noch nie Osteopathie? Dann komm mit und versuch es doch selbst einmal! Nur: Nicht ohne dich vorher informiert zu haben:

Check mit der Krankenkasse: Bezuschusst deine Kasse Osteopathie?

Ruf deine Kasse an und frag, ob sie für Osteopathie zahlt – und wie viel. Manche springen mit 80 % ein, andere nur mit einem Mini-Betrag. Einige private Kassen übernehmen alle Kosten. Manche, ob gesetzliche oder private, nichts.

Warum? So ersparst du dir Überraschungen im Nachhinein. Und lernst noch mehr über die Serviceleistung und Philosophie deiner Kasse. Einen kleinen shortcut kannst du hier haben, jedoch ohne Gewähr: Link zur Liste der Krankenkassen, die sich an Osteopathie beteiligen. Doch gerade als Privatpatient:in: Die Tarife sind derart unterschiedlich und leider oft auch intransparent, dass ein individueller Anruf oder eine E-Mail vorab angeraten wird. Und schau dir, ob gesetzlich oder privat, in jedem Fall den nächsten Punkt an.

Bitte gegebenenfalls Arzt oder Ärztin vorab um Privatrezept

Häufig verlangen gerade gesetzliche Kassen ein Privatrezept vom Haus- oder Facharzt, beziehungsweise Haus- oder Fachärztin. Logischerweise auf einen Termin datiert, der vor dem ersten Behandlungstermin vor Osteopathie liegt. Zugegeben etwas umständlich und bürokratisch. Doch immer mehr Ärztinnen und Ärzte sind offen für Osteopathie. Zumal Osteopathie nicht das Budget für Physiotherapie und Krankengymnastik belastet.

Warum? Warum das so kompliziert ist? Das ist leider derzeit der Stand der Bürokratie. Warum es für dich sinnvoll ist, sich auch an solche Regeln zu halten? Weil viele Kassen ohne ein solches Privatrezept nicht zahlen oder bezuschussen.

Wähle Osteopath:in sorgfältig

Nicht überall, wo Osteopathie draufsteht ist auch Osteopathie drin. Schau dir die Website deiner Osteopath:in oder deines Osteopathen an und/oder mach dich schlau darüber, ob sie oder er wirklich eine langjährige Osteopathieausbildung abgeschlossen hat. Und möglichst auch in einem Osteopathieverband Mitglied ist.

Warum? Weil viele Kassen für eine Bezuschussung erwarten, dass deine Osteopath:in in einem anerkannten Verband Mitglied ist. Natürlich könntest du jetzt sagen: Jesus hatte auch keinerlei Ausbildung in einem Heilberuf. Und da könntest du sogar Recht haben. Doch damals waren noch andere Zeiten. Hier ist ein Link zu einem Osteopathieverband. Es gibt natürlich auch noch andere Verbände. Und übrigens: Du kannst Osteopath:in schon nach dem ersten Termin wechseln, wenn dir etwas nicht passen sollte. Wenn du einen Osteopathietermin in Berlin ausmachen möchtest, dann zum Beispiel hier https://www.doctolib.de/osteopath/berlin/susanne-hake

Wichtige Berichte: Mitbringen

Arztberichte, Röntgenbilder, Medikamentenliste, Infos zu Unfällen oder OPs – alles, was relevant sein könnte. Bringe das gerne zu deinem Termin mit. Wäre zumindest für den ersten Termin sinnvoll.

Warum? Je mehr dein:e Osteopath:in über dich und deine Geschichte weiß, desto gezielter kann behandelt werden.

Gut vorbereitet zum Osteopathietermin

Du hast deinen Osteopathietermin gemacht und eventuell schon den Behandlungsvertrag zugeschickt bekommen? Dann lies ihn dir in Ruhe durch und bringe ihn zu deinem Termin mit. Falls du Fragen dazu hast, frage.

Pack das Badehandtuch ein

Neben den eventuell relevanten medizinischen Unterlagen, ganz einfach: Möglichst ein Hand- oder Strandtuch oder Laken und ein paar Socken. Ist aber jetzt nicht so schlimm, wenn du das vergessen hast. Du kannst dir gerne auch eine Wasserflasche mitbringen, um direkt nach dem Termin dann etwas zu trinken.

Weder zu früh noch zu spät zum Termin kommen

Plane so, dass du etwa fünf Minuten vor deinem Termin da bist. Zu früh stört nämlich die Osteopathiebehandlung, die direkt vor deiner stattfindet. Zu spät stört alle und verkürzt, logisch, deine eigene Osteopathiebehandlung.

Zieh dich zum Osteopathietermin bequem an

Einen Dresscode in dem Sinne gibt es nicht. Hauptsache: bequem für dich, während du dich darin bewegst. Sportlegging oder Jogginghose wäre gut, doch du brauchst auch nicht extra nach Hause fahren, um dich umzuziehen. Zumindest für die Untersuchung ist es sinnvoll, sich bis auf die Unterwäsche ausziehen zu können. Für Frauen: Möglichst keine Korsagen oder Mieder, aus denen du dich aufwändig pellen musst. Für Männer: Bitte frische nicht zu weite und nicht zu enge Unterhosen. Socken anzuhaben wäre gut. Wenn du nicht möchtest, brauchst du die auch nicht ausziehen. Es sei denn, es wird an den Füßen oder Fußgelenken gearbeitet.

Dann freue dich auf deinen Termin. Dein:e Osteopath:in freut sich nämlich, dich kennenzulernen. Schon deshalb, weil genau das zu deinem Heilungserfolg beitragen kann.

Was zum ersten Osteopathietermin passiert

Dann unter vier Augen mit deiner Osteopath:in kommt es nach der grundsätzlichen Patientenaufklärung, auf die du, wenn du woanders schonmal Osteopathie hattest, auch verzichten kannst, zur ersten von 3 Phasen:

Phase 1: Anamnese

Hier geht es, meist im Gespräch, gelegentlich auch per Fragebogen, um die Krankengeschichte hinter deinen aktuellen Symptomen. Erzähle hier von Schmerzen, Unfällen, Medikamenten, Stress, Schlaf, Ernährung – was gerade wichtig sein könnte. Und beantworte die Fragen, die dir gestellt werden, nach bestem Wissen.

Phase 2: Untersuchung

Hier darfst du dich freimachen. Die ganzheitliche osteopathische Untersuchung ist umfassend. Der ganze Körper – vom Bewegungsapparat bis hin zum Kopf – wird untersucht. Teils im Stehen, teils im Sitzen und viel im Liegen. Entspanne dich dabei. Wenn dir etwas schmerzt, sage es. Wenn dir etwas auch nur unangenehm ist oder fremd, spreche es ruhig aus. Und stelle jederzeit Fragen. Du stehst hier im Mittelpunkt. Nicht nur dein Körper.

Phase 3: Behandlung

Meist bleibt auch im ersten Osteopathietermin noch Zeit für eine erste Behandlung. Wunder dich nicht, wenn die nicht direkt da stattfindet, wo du die Symptome spürst. Sage, wenn dir etwas schmerzt. Gerne auch einfach „Stopp“ und gebe Feedback.

Manchmal wirst du gebeten, Bewegungen zu machen. Gelegentlich brauchst du einfach nur lockerlassen. Kein Grund zur Aufregung. Auch in dieser Phase gilt: Wenn du Fragen hast, frage.

Nach deinem Osteopathietermin

Die kommenden 48 Stunden kann es manchmal zu sogenannten Erstverschlimmerungen kommen. Dazu zählen leichte Muskelschmerzen, wie Muskelkater, an Stellen, an denen zum Beispiel faszial gearbeitet wurde. Sei darauf vorbereitet. Du kannst auch einfach besonders müde sein. Oder emotionaler als sonst. Wenn dir etwas merkwürdig vorkommt, frage ruhig nochmal nach.

Gehe 1000 Schritte oder ruhe

Vor allem, wenn an deinem Bewegungsapparat, also: Beine, Becken, Rücken, gearbeitet wurde: Mache am besten gleich nach der Behandlung einen sanfte Spaziergang. 20 Minuten etwa. Ohne einseitige Belastung mit freien Armen und in möglichst aufrechter Haltung.

Wurde am Kopf gearbeitet oder eben nicht direkt am Bewegungsapparat, ziehst du eventuell ein Schläfchen oder einen Powernap vor. Du kannst gerne auch beides machen.

Warum? Dein Nervensystem schaltet meist erstmal auf Parasympathikus: Verdauung, Selbstheilung und Erholung

Verschiebe intensiven Sport auf Morgen

Du entdeckst plötzlich den oder die Leistungssportler:in in dir? Phänomenale Nebenwirkung von Osteopathie. Doch verschiebe härte Trainingseinheiten lieber erstmal um 24 Stunden. Yoga, Pilates oder Nordic Walking sind super.

Warum? Dein Bewegungsapparat braucht Zeit zum Stabilisieren und Integrieren der neuen Impulse.

Spüre, was du fühlst

Osteopathie renkt nicht nur Gelenke ein, sondern lockert auch Muskeln und Gewebe. Dadurch lockert sich gelegentlich auch der von Wilhelm Reich so genannte Charakterpanzer. Das ist grundsätzlich zu begrüßen. Dir wird es leichter fallen, Emotionen im Körper zu spüren. Vielleicht wird es auch mehr sein als sonst. Wenn du dann, über Osteopathie hinaus, an Integrativer Körperpsychotherapie interessiert bist, mache hier gerne einen kostenfreien und unverbindlichen 15-Minuten-Online-Termin aus.

Susanne Hake

Praxis für Osteopathie,

Körperpsychotherapie

und Coaching

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Foto: dpa.com/Silas.Stein

Entspannter leistungsfähig:

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