Warum heißt der Schweinehundführerschein so? Weil es sich dabei um einen Prozess handelt, der Anfang, Mitte und Ende hat. Basierend auf dem Konzept, dass der innere Schweinehund nicht Feind, sondern wirklicher Freund ist – siehe: von Münchhausen und Frädrich – dürfen sich dabei Mensch und Schweinehund gemeinsam aneinander freuen: Denn sie entwickeln das Projekt zusammen und führen es zu Ende. Im Team wurde ein Wunsch, ein Traum, eine Vision, ein Ziel erinnert, erträumt oder erfunden. Vorher stand es oft so nicht auf dem Zettel. Dann ist es Wirklichkeit. Der Schweinehundführerschein.
Hier fünf offensichtlich nicht-lineare Beispiele:
Ingo S., 27, Ingenieur, angestellt in einem mittelständigen Unternehmen, gerade als Projektmanager zertifiziert, war frustriert. Sein Team musste manche Arbeitsschritte mehrfach durchführen, weil es keine Projekt-Übersicht gab. Im Coaching entwickelt er die Idee für ein digitales smartes Dashboard, das abteilungsübergreifend über den Stand von Projekten und über neue Lösungen informiert. Er hat seinen Enthusiasmus wiedergefunden. Er und seine KollegInnen, auch aus anderen Abteilungen, arbeiten jetzt besser und profitabler zusammen.
Führung wider Willen?
Stefanie S. 38, Ärztin in einem Pharmaunternehmen, wurde immer wieder für Führungspositionen vorgeschlagen, doch lehnte ab. Ihr wird im Coaching klar, dass ihr der Begriff ‚Leadership‘ völlig unnötig Kopfzerbrechen macht, dass sie nicht zwingend studierte Immunologin sein muss, um sich für ein Molekül, an dessen hilfreiche Wirkung sie glaubt, ein gutes Team zusammenzustellen. Selbst, wenn sie dafür dann eine offizielle Führungsposition einnimmt und mehr Geld verdient.
Dem Ingenieur ist nichts zu schwer
Hans K., 29, studierte berufsbegleitend Wirtschaftsingenieurwesen. Ihm erschien alle Theorie grau. Er war psychisch am Limit. Im Gruppencoaching fiel ihm sein altes defektes Motorrad ein, das seit zehn Jahren im Schuppen seiner Großeltern stand. Er kauft Ersatzteile, besucht für ein Wochenende seine Großeltern und repariert die Yamaha und fährt damit erholt und erfüllt an die Uni zurück.
Ein Schweinehundführerschein zum Kuscheln
Phillip B., 26, BWL-Student und Vater eines vierjährigen Sohnes, war gleichzeitig Programmierer in einem IT-Unternehmen. Ihn machte die digitale Welt zunehmend nervös. Er beschloss, dass Handarbeit helfen würde. Im Gruppencoaching kommt er auf die Idee, den ramponierten Kuschelhasen seines Sohnes durch ein selbstgemachtes neues Spielzeug zu ersetzen. Dafür lernt er Nähen. Rat und Material holt er sich beim Schneider um die Ecke. Das Ergebnis: entzückend! Am Computer sitzen? Geht wieder.
Von der Großstadt ins Nirgendwo?
Stephan H., 28, Jurist, hat ein paar Jahre für ein Unternehmen im Umfeld einer süddeutschen Großstadt gearbeitet. Jetzt ist er, auch wegen eines Job-Angebotes im Bereich Geschäftsentwicklung, wieder in seine Heimat zurückgezogen. In eine Kleinstadt mit 11.000 Einwohnern. Da ihm dort das kulturell-gesellige Flair fehlt, entschließt er sich, der Trostlosigkeit etwas entgegenzusetzen. Gemeinsam mit einem Verein eröffnet er ein Café – das einzige im Umfeld von 100 Kilometern. Den Enthusiasmus und die Kontakte aus seiner ehrenamtlichen Tätigkeit bringt er als Angestellter mit zu seinem Arbeitgeber.
Ein Beispiel für ein scheinbar lineares Beispiel:
Sophia B., 25, Studentin, hatte ihr Erst-Studium vor dem Klinikum abgebrochen, weil sie vor dem massiven Lernen am Stück zurückschreckte. Ihr jetziges Studium, ausgerechnet Psychologie, sah sie als ‚letzte Chance‘. Um so mulmiger wurde ihr vor der Bachelor-Arbeit. Schon wieder spürt sie Unruhe, geradezu Angst, im ganzen Körper und lief durch die WG statt Material durchzuarbeiten. Während die anderen TeilnehmerInnen des Gruppencoachings mit ihrem Schweinehund die kreativsten Konzepte entwickelten, hatte sie ihren Quantensprung, was den Prozess anging. Sie fand in einer Übung eine Möglichkeit, ihre Unruhe zu transformieren. So entdeckte sie, endlich offen für Informationen und Erfahrungen, die sie noch nicht kannte, für sich und ihren Schweinehund funktionierendes Projekt-Management. Das Projekt: Ihre Bachelor-Arbeit. Mit einer Themen-Variante, auf die sie ohne ihren Schweinehund wohl nicht gekommen wäre. Würde sie sagen, dass die Bachelor-Arbeit Freude machte? Ein bisschen Spaß. Und: Sobald sie abgeschlossen hatten, war das Team bereit, sich einen wirklich freudvollen Urlaub auszudenken. Das war für Sophia nämlich keine Selbstverständlichkeit gewesen. Jetzt freut sich das Team, auch den Master gemeinsam zu meistern.