Die meisten Menschen antworten auf die Frage „Wie geht es dir?“ fast automatisch mit: „Gut.“ oder „Muss ja.“ oder „Wunderbar.“
Was ist deine häufigste Antwort?
Das Problem mit „Wie geht es dir?“
Wenn du diese Frage gestellt bekommst, bist du ja nie ganz sicher, ob es nur eine Floskel ist, ob die Wahrheit erwartet wird und wenn ja, ob überhaupt Zeit genug ist, diese Frage zu erörtern.
Deshalb möchte dir heute eine konstruktive Alternative zu der Frage „Wie geht es dir?“ vorstellen.
Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Skalierung: Variante in der Integrativen Körperpsychotherapie
Ich habe diese Fragetechnik von Dr.Dr. Jack Lee Rosenberg meinem Lehrer für integrative Körperpsychotherapie in Venice Beach in Kalifornien gelernt.
Er machte folgendes: Zum einen ließ er als Antwort lediglich die Zahlen von 1 bis 10 zu:
1 ist sehr schlecht und 10 ist wunderbar, exzellent.
„Wie geht es dir?“ als 2 Fragen – Frage 1
Dann teilte Rosenberg die Frage in zwei Fragen. Die erste Frage ist: „Was kommt auf dich zu?“ Also, was kommt dir entgegen von der Welt?
Eine 1 oder 2 ist es zum Beispiel, wenn du gekündigt wirst von einem Job der dir eigentlich viel Spaß macht. Oder wenn dir deine Partnerin oder dein Partner wegläuft.
Wenn du jedoch für den Nobelpreis nominiert wirst oder frisch verliebt bist und das auf Gegenseitigkeit beruht, kann das durchaus in dem Bereich von 9 bis 10 sein.
Der zweite Teil der Frage
„Wie gehst du damit um?“ Mit dem, was dir die Welt in Frage 1 entgegen brachte. Und was du ja auch schon bewertet hast.
Es kann zum Beispiel sein, wenn du gekündigt wirst, dass du aber so sicher und geborgen dich innerlich fühlst sehr nach neuen Abenteuern gerufen , dass /es durchaus sein kann dass du dich eine 5 bis 6 fühlst oder eine glatte 7. Und auch andersrum. Wenn du einen wunderbaren All-Inclusive-Traumurlaub mit einem Lieblingsmenschen machst und dich dennoch derartig hilflos und unglücklich fühlst, Ablenkungen jeder Art suchst, kann es durchaus sein dass du dich auch an einem Goldstrand, auf den Malediven und erst recht auf einem Luxuskreuzfahrtschiff nur so zwischen 1 bis 3 fühlst.
Also es gibt da jede Menge Varianten.
Die Philosophie hinter der Frage
Dir kommt das Prinzip bekannt vor? Zum Beispiel: Unsere Gefühle kommen ja zu 100 Prozent von unseren Gedanken im Moment. Und diese sind bewusst und unbewusst. Deswegen konstruieren wir uns die Welt ohnehin selber.
Du kennst vielleicht auch das Modell von Stephen Covey: Er unterscheidet zwischen dem Betroffenheitsbereich und dem Einflussbereich. Doch das Modell von Rosenberg, finde ich, macht die ganze Angelegenheit spürbarer. Probier es einfach mal aus. Mach dir keinen Druck. Stell dir als erstes die Frage: Was kommt auf mich zu? Also: was bietet mir die Welt an, beziehungsweise: wirft sie mir entgegen. Und dann frage dich: „Wie gehe ich damit um?“ Also: Was mache ich daraus?
Antworte mit Zahlen und ohne Druck.
Und wenn du mehr über Integrative Körperpsychotherapie wissen möchtest: Lies dir einfach diesen Artikel durch.
