Chronischer Rückenschmerz – Mögliche Ursachen und Selbsthilfe

Anhand einer Figur wird ein Ort für chronischen Rückenschmerz dargestellt

Oft manifestiert sich chronischer Rückenschmerz im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule.

Sie kennen das: Sie haben eine falsche Bewegung gemacht, hatten einen Unfall und der Rücken schmerzt. Das gilt als akuter Rückenschmerz. Manchmal ist es lediglich eine Zerrung, manchmal muss genauer hingeschaut werden.

Schulmedizinisch oft mit bildgebenden Verfahren. Zum Beispiel Röntgen oder MRT, die durchaus ihre Berechtigung haben. Liegt ein Bruch vor? Hat eine Bandscheibe den ihr bestimmten Platz zwischen den Wirbeln verlassen? Drück sie gar auf einen Nerv? Akuter Rückenschmerz ist ein Alarmsignal, dass akut gehandelt werden muss. So wie Schmerzen im Mund ein Zeichen dafür ist, dass dort etwas nicht stimmt. Doch was, wenn der Schmerz schon eine Weile andauert? Als chronischer Rückenschmerz bezeichnet wird. Und dennoch keine Ursache zu finden ist?

Chronischer Rückenschmerz als Volkskrankheit

Üblicherweise wird Rückenschmerz nach 12 Wochen als chronisch bezeichnet. Eine andere zeitliche Einteilung: meist mehr als einer Episode an mehr als der Hälfte der Tage eines Jahres vorhanden.

Doch was steckt dahinter, wenn keine körperliche Ursache zu finden ist? Darüber wurden Studien in Auftrag gegeben, schließlich snd diese besonderen Schmerzen ein Wirtschaftsfaktor. Nicht nur in punkto Arbeitsausfall, sondern auch was mögliche Therapie angeht.

Was Sie gegen chronische Rückenschmerzen unternehmen können

In meiner Praxis habe ich, abgesehen von osteopathischen Dysfunktionen, drei Beobachtungen gemacht, die ich gerne als Hypothesen hier teile:

Der Schmerz entsteht oft aus Fehlhaltungen:  Zu viel Schreibtischarbeit, zu viel vorgeschobenen Kopf, zu viel runterhängender Kopf. Und mit jedem Zentimeter, den der Kopf nach vorne geschoben ist, wird er schwerer.  Die Rücken- und Hals-Muskulatur wird überfordert und erschöpft. Die Wirbel nutzen sich schneller ab.

Spezieller Hilfeschrei des Körpers. So wie Hunger ein Ruf nach Nahrung ist, ist Schmerz ein Signal des Körpers, sich bewegen zu wollen. Mobilität ist in doppelter Hinsicht wichtig. Zum einen dafür, dass die Muskulatur um die Wirbelsäule aufgebaut und erhalten wird. Zum anderen dafür, dass Bewegung für den Stoffwechsel und die Versorgung des Gehirns wichtig ist. Leider sind die, die so viel am Schreibtisch sitzen, oft auch diejenigen, die meinen, sich damit ausreichend bewegt zu haben. Fangen Sie zumindest mit leichtem Sport an. Möglichst schon präventiv. Ansonsten beginnen Sie in vergleichsweise schmerzfreien Phasen. Trainieren Sie jedoch nicht über den Schmerz hinaus. Dann ist es besser, sich die Übungen erstmal nur vorzustellen. Fragen Sie Ihre Behandlerin oder Ihren Behandler.

Rückenschmerzen hat nachgewiesen auch psychologische Ursachen: Oft ist es Wut oder Trauer, die in der Rückenmuskulatur zurückgehalten wird. Darüber gibt es ein Buch von John E. Sarno. Befreit von Rückenschmerzen. Die Schulmedizin hat sogar eine eigene Ziffer für psychosomatischen Schmerz. Das Wort Emotion kommt aus dem französischen émouvoir und das heißt: bewegen!

Fazit: Achtsam halten und bewegen.

Susanne Hake

Praxis für Osteopathie,

Körperpsychotherapie

und Coaching

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Foto: dpa.com/Silas.Stein

Entspannter leistungsfähig:

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