Haben Sie auch Kiefergelenk?

Kiefergelenk und seine Muskeln
Das Kiefergelenk in Aktion.

Das Kiefergelenk ist einer der interessantesten Orte des menschlichen Körpers. Manche nennen es gar, obwohl ja so weit oben gelegen, den ganzheitlichen Mittelpunkt. Denn es ist den unterschiedlichsten Einflüssen ausgesetzt und übt gleichzeitig entscheidende Wirkung aus. Mein Körperpsychotherapielehrer Dr.Dr.Jack Lee Rosenberg hatte seinen ersten Doktor in Zahnmedizin und erst den zweiten in Psychologie. Daran waren die Kiefergelenke seiner PatientInnen nicht unbeteiligt.

Denn Rosenberg stellte fest, dass Menschen, die die Muskulatur rund ums Kiefergelenk verspannen, oft auch die Muskeln im Beckenbereich zu verkrampft halten. Konsequent entschied er sich für ein Zweitstudium der Psychologie, lernte auch kraniosakrale Therapie und entwickelte aus diesen Erkenntnissen die Integrative Körperpsychotherapie.

Kiefergelenk – beeinflusst vom stärksten Muskel

Der Masseter (musculus masseter) setzt beidseitig unter dem Jochbein an und verläuft schräg nach unten zur hinteren unteren Ecke des Unterkiefers. Er ist zuständig für den Kieferschluss, also das Heben des Unterkiefers und auch für die seitlichen Kaubewegungen. Er ist zuständig für das Beißen und, stammesgeschichtlich psychologisch, damit auf für Aggressionen. Oft wird eine verspannte Kiefermuskulatur und nächtliches Knirschen oder Malmen mit Stress und unterdrückter Aggression erklärt. Da nun dieser recht kleine Muskel so unverhältnismäßig stark ist, reibt er jedoch nicht nur Zahnschmelz auf und ab, sondern kann auch das Kiefergelenk belasten. Zwischen den beiden Gelenkpartnern Oberkiefer und Unterkiefer gibt es einen Diskus. Denn, wenn das Knie seine Mensiken und die Wirbelsäule zwischen den einzelnen Wirbelgelenken ihre Bandscheiben hat, folgt das Kiefergelenk einem ähnlichen Plan. Und auch an dieser Stelle gilt: Das kleine Weichteil ist schmerzempfindlich.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Hier ist der Link zu Übungen gegen Craniomandibuläre Dysfunktion

Entspannungsschiene – Hilfreich oder nicht?

Ganz früher erzählte mir mein Zahnarzt, dass eine Entspannungsschiene einfach nur gut ist. Wir sprechen hier von der individuell angepassten, simplen aus Plastik die von fast allen Krankenkassen bezahlt wird. Nicht von diesen Dentist:innen-Reibach-Produkten im vierstelligen Bereich, die ja auch angeboten werden.

Inzwischen sieht auch er das differenzierter. Denn selbst zu den Nichtausbeutungs-Schienen gibt es unterschiedliche Meinungen. Die Gegenseite, zum Beispiel Dr. Berndsen, sagt, eine solche Schiene könnte sogar kontraproduktiv wirken. Einen Abrieb der Zähne verhindert die Schiene natürlich auf jeden Fall.

Sowohl als Osteopath:in als auch als Körperpsychotherapeut:in zählt zu meinen ersten Fragen in der Anamnese: „Knirschen Sie nachts?“  Dann folgt die zweite: „Haben Sie eine Schiene?“ Und dann die dritte: „Tragen Sie die?“ Spätestens dann folgt ein mehr oder weniger entspanntes Lächeln.

Inzwischen habe ich mich mit all meinen Erfahrungen in dem Bereich auf Craniomandibuläre Dysfunktion spezialisiert. Sowohl als Osteopath:in als auch als Körperpsychotherapeut:in.

Sie möchten zunächst einen Termin für eine Osteopathie Behandlung ausmachen? Dann buchen Sie am besten gleich hier.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Link zu Video über Kiefergelenkprobleme für Frauen

Susanne Hake

Praxis für Osteopathie,

Körperpsychotherapie

und Coaching

Susanne-Hake-Kopf-und-Torso-vor-Himmel-als-Hintergrund

Foto: dpa.com/Silas.Stein

Entspannter leistungsfähig:

Das könnte dich auch interessieren