Den inneren Schweinehund überwinden zu wollen, ist für Selbstständige ein existentielles Thema. Anders als bei Angestellten, die vielleicht mal 3 bis 30 Kilo abnehmen möchten. Oder bei BeamtInnen, die sich pünktlich nach Feierabend noch dazu motivieren möchten, sich auf die Yogamatte zu legen. Denn Selbstständige verdienen eben nur so viel Geld, wie sie (und gegebenenfalls ihr Team) tatsächlich erarbeiten. Und noch tragischer: Die meisten Selbstständigen wissen ja eigentlich ganz genau, was sie machen wollen. Was das eine Ding ist, das sie voranbringen würde. Machen es jedoch trotzdem nicht.
Was genau steht in welchem Weg?
Merkwürdigerweise wird genau vor den Handlungen gestoppt, die am meisten Wachstum versprechen: Das wichtige Telefonat machen. Die Rede gut vorbereiten. Alte Kontakte wieder aufnehmen, neue vertiefen. Mehr Außenwirkung wagen. Oder: Überhaupt mal eine wirklich passende Nische wählen. Schlimmer noch: es werden oft auch die Aktionen unterlassen, die neben Kontofüllung auch berufliche, spirituelle und sogar zwischenmenschliche Erfüllung zur Folge hätten.
„Je wichtiger der Ruf oder die Handlung für unsere seelische Entwicklung ist, desto größer der Widerstand, den wir bezüglich der Verfolgung davon fühlen.“ Steven Pressfield
Inneren Schweinehund überwinden als Widerstand sehen?
Der Amerikaner Steve de Shazer, mit Insoo Kim Berg Erfinder der Solution Focus Brief Therapy (SFBT), behauptete, dass der Widerstand tot ist. (Link zu PDF The Death of Resistance) Warum? Weil der Widerstand Teil des Systems ist und deshalb gar nicht Widerstand genannt werden kann. Er hat eine Funktion!
Der oben schon zitierte Autor Steven Pressfield (Link zu Buch The Art of War), ist der Überzeugung, dass der innere Widerstand sehr real ist. Und – jetzt der wirklich deprimierende Teil seiner Nachricht – auch bleibt.
Wie übertragen wir nun diese, sich scheinbar widersprechenden, Einschätzungen auf das Schweinehund-Problem von Selbstständigen?
Widerstand systemisch ernst genommen
Was sich als echter Gegenspieler anfühlt, ist in Wirklichkeit keiner. Er ist ein Teil von uns. Ein Teil mit einer bestimmten Funktion. Ein Teil, der eine positive Absicht hat. Welche? Das kann zum Beispiel sein, uns vor Unbekanntem zu schützen. Oder: Dafür zu sorgen, dass unser Stoffwechsel nicht unnötig angekurbelt wird, also: Energie zu sparen. Oder: Damit wir uns nicht blamieren.
Warum sollte ein Teil von uns an Aspekten interessiert sein, die uns daran hindern unsere wichtigsten Ziele zu erreichen? Der Anteil von uns, den wir als Schweinehund definieren, stammt oft aus einer früheren Entwicklungsphase und/oder wurde uns von außen eingetrichtert. Was genau den Schweinehund ausmacht, ist individuell. Und manchmal sind es verschiedene, die in unterschiedlichen Situationen im Weg stehen. Da wir den Schweinehund nicht wirklich loswerden, lohnt es sich gerade für Selbstständige und UnternehmerInnen, sich mit ihm näher zu beschäftigen.
Das Gute am inneren Schweinehund für Selbständige
Streng genommen können wir ihn natürlich als puren Saboteur betrachten. Doch in 15-20% der Fälle hat er Recht, das sagt sogar der innere Schweinehund-Pionier Marco von Münchhausen. Manchmal ist es eben wirklich noch nicht der richtige Zeitpunkt, um ins Handeln zu kommen. Ab 35 Grad Celsius ist es draußen wirklich zu heiß für Outdoor-Sport. Doch für Selbstständige und UnternehmerInnen ist neben der Burn-Out-Prävention-Rolle des Schweinehunds die Rolle des echten Saboteurs interessant. Genau er zeigt nämlich, wo es weiter langgeht.
Das Projekt Schweinehundführerschein
Weil Geschäftsleben und auch Karriere ja scheinbar sachlich und wenig emotional sind, ist hier das beispielhafteste Spielfeld für den inneren Widerstand. Hier gilt es ihn kennenzulernen und profitabel auf die eigene Seite zu bekommen. Denn hier finden Durchbrüche statt. Es geht nämlich in jeder Hinsicht um Wachstum, auch messbares. Gemeinsam mit dem Schweinehund so etwas wie den Führerschein zu machen, geht also über die Theorie hinaus. In die Praxis.
Wer hinter Schweinehundführerschein steht. Warum und wie.
Ich bin seit dem letzten Jahrhundert selbstständig tätig. Zunächst, nach fünf Jahren Festanstellung als Texterin und Creative Director (McCann, TBWA), in der Werbung. Dann als freiberufliche Spielfilmregisseurin für ARD, ZDF und Sat.1. Meine eigenen praktischen Erfahrungen als Coach und Trainerin habe ich seit 2008. Ich entwickelte damals, meiner Berufserfahrung noch Körperpsychotherapie (IBP) und neurowissenschaftliche Techniken hinzufügend, STORYdynamics. Ein Programm, um Geschichten zu erkennen, zu verbessern und zu vermitteln. Was zunächst mit Storytelling, so, wie es in Dramaturgie, Rhetorik und Marketing verstanden wird, begann, erweiterte sich mehr und mehr ganzheitlich. Das Thema Resilienz, seelische Widerstandskraft, kam hinzu.
Über meine Erfahrungen und Methoden schrieb ich in dem Buch ‚Selbstmarketing für Schüchterne‘. Es wurde im Jahr 2014 im REDLINE Verlag, München, veröffentlicht. Inzwischen hatte ich mit Tausenden von TeilnehmerInnen, Coachees und LeserInnen gearbeitet. Als ich mit Überraschung feststellte: Nicht nur hatten einige davon, Schwierigkeiten mit der Umsetzung. Selbst, wenn das entwickelte Konzept noch so passend und brilliant war. Und der nächste Schritt noch so klar. Ich auch. Immer wieder. Das Unterbewusste lieferte die Metapher Schweinehundführerschein. Klar. Da ging es lang.
Der zunächst zähe Weg – Oder: Wie Harz beginnt, wie Honig zu schmecken
Ich musste noch mehr zu mir selbst stehen. Verantwortung für meine Stärken und allzu divers scheinenden Fähigkeiten übernehmen und diese zusammenbringen. Inzwischen hatte ich neben einer von der International Coach Federation zertifizierten Ausbildung in systemischen Coaching auch eine eigene Praxis für Körperpsychotherapie und Osteopathie. Und bei allen Erfolgen wusste ich, so sehr ich die positive Psychologie schätze, einige eigene Schwächen konnte ich nicht länger ignorieren, wenn ich weiter kommen wollte. Ich brauchte dringend einen Geschäftspartner. Dazu bot sich zunächst nur der eigene Schweinehund an. Wir durchliefen die fünf Phasen des STORYdynamics-Programm gemeinsam. Und zwar genau so, wie es später Studierende an Universitäten und sowohl angehende als auch bereits etablierte Selbstständige taten:
Phase 1: SITUATION – Hebe deine verborgenen Schätze
Hier lernst du dich und deinen Schweinehund von der produktivsten Seite kennen. Das führt dazu, dass du dich klarer, stärker und unterstützt fühlst.
Das Bitterste zuerst. Eine Bestandsaufnahme, die obwohl positiv ausgerichtet, mühsam erscheint. Im richtigen Rahmen jedoch nicht sein muss. Genaues Hingucken: Was macht dich aus? Was macht deinen Schweinehund aus? Was ist euch wichtig. Du könntest natürlich auch sagen: Das eigene Unbewusste sich selbst bewusst machen. Doch: klingt das einfacher? Schön daran ist jedoch, dass das Wort Selbstbewusstsein hier mitschwingt. Und davon können Selbstständige ja wirklich nicht genug haben.
Phase 2: TRANSFORMATION – Vergegenwärtige dir deine Vision
Hier entdeckst du gemeinsam mit deinem Schweinehund ein Bild von einer Zukunft, die euch beiden gefällt. Du fühlst dich dadurch inspiriert und motivierter.
Alle reden vom Ziele setzen und niemand hat mehr Zeit zum Träumen, sich die Zukunft ausmalen und Vorfreude aktiv gestalten? Wird ja zurecht Tagträumen genannt. Gut, dass du den Schweinehund an deiner Seite hast. Denn auch er hat eine rechte, kreative Gehirnhälfte. Für den Fall, dass deine schon etwas gefordert ist. Mit den richtigen Fragen werft ihr erstmal eure Ideen zusammen, überrascht euch gegenseitig.
Phase 3: ORGANISATION – Entwickle Strukturen und Strategien
Hier finden dein Schweinehund und du belastbare Ordnungssysteme und neue Wege, um Hindernisse zu überwinden. Allein dadurch fühlst du dich deutlich erleichtert und spürbar freier.
Hier geht es um Ordnung gestalten. Nicht nur bezüglich: Wo sind meine wichtigsten Dateien, sondern auch: Wo ist die jetzt anliegende Herausforderung? Wie nehme ich sie an und mache das Beste daraus? Gerade auch, was den Fokus und den Kommunikationsprozess angeht, ist hier noch viel drin, was dann gezielt zur Umsetzung treibt.
Phase 4: REKREATION – Entspanne, um zu optimieren
Hier probieren dein Schweinehund und du, was euch gemeinsam Freude macht, Energie auflädt und die Resilienz stärkt. So fühlst du dich so leichter, zufriedener (wenn nicht sogar glücklicher) und produktiver.
Bist Du etwa ein Perpetuum Mobile? Jemand, der unlimitiert Energie generiert? Das gibt es leider nicht. Deshalb ist spätestens hier der Zeitpunkt, dem Schweinehund sogar die Führung zu überlassen. Klar, darfst du mitdenken. Und wissenschaftliche Forschungsergebnisse einbeziehen, bei denen es um Stressresilienz und Immunsystem und erhöhte Leistungsfähigkeit geht. Denn der Schweinehund ist extrem lernfähig, was die Varianten des Nichtstuns, des Spiels und des wahrhaftigen Vergnügens angeht.
Phase 5: YIPPIE! – Feiere Happy Ends und neue Starts
Hier wählst du, wer, was und wie ab jetzt mit in deine Zukunft darf. Du fühlst Dich sicherer, selbstbewusster und erfolgreicher.
Das Ziel ist erreicht? Oder ein besseres? Flexibilität ist hier nicht weniger wichtig als das Dranbleiben. Und auf geht es auf eine neue Ebene. Denn hier verspricht keiner, dass alles leicht wird. Höchstens, dass du wachsen wirst. In einigen Hinsichten. Das macht Freude. Und mit Sicherheit nicht nur dir allein. Denn, dass du mit den passenden Menschen mehr erreichst, muss dir als Selbstständige oder Selbstständiger niemand sagen. Bist du bereit?
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