Der neue Inhouse-Workshop beginnt gleich nach der Vorstellungsrunde mit dem Auseinandernehmen des Titels. Selbstbewusstsein und Stressresilienz — Wie redundant ist das denn? Im Einzelnen werden die Wortanteile, in dieser haarsträubenden Doppelnamen-Art, wie manche sie vielleicht noch von Exist-Rütte kennen, auseinandergepflückt: Selbst-Bewusstsein. Was für ein Selbst steht denn da an erster Stelle? Das Wahre Selbst? Das Höhere Selbst? Das Innere Selbst? Klingt nach dünnem Eso-Eis, oder? Also weg mit dem Wort ‚Selbst‘ von der Pinnwand. Wenn das Bewusstsein groß genug ist, wird auch ein bisschen Platz für das Selbst drin sein.
Bewusstsein und Stressresilienz?
Nun, Bewusstsein ist auch so ein fischiges Wort, das irgendwo zwischen Philosophie der akademischsten Art, gelebter Spiritualität und Speerspitze der Neurowissenschaft hin und herflutscht, nicht wirklich zu fassen ist. Auch und gerade nicht in einem doch recht kurzen Workshop. Dafür bräuchten wir mindestens einen Tag mehr. Dann könnten wir das Wort in aller angemessenen Sorgfalt in Bewusst-Sein aufteilen und achtsam trippeln. Also, weg damit! (Die ersten TeilnehmerInnen schauen schon etwas irritiert.)
Stressresilienz?
Muss unser Thema also auf diese Wortkombination begrenzt werden? Eine kritische Teilnehmerin, das sehe ich schon daran, dass sie im Raum eine Sonnenbrille trägt, wirft ein: „Stress kann doch auch etwas Positives sein!“. Wasser auf meine Mühlen. „Ja, genau. Das ist dann der Eu-Stress. Im Gegensatz zum Dys-Stress. Wenn wir zum Beispiel eine knappe Deadline haben für ein Projekt, das uns im Grunde Spaß macht. Da kann diese Art Stress zu Höchstleistungen beflügeln.“ Doch im Grunde sind sich alle einige, das mit dem Wort Stress meist nur noch der Dys-Stress gemeint ist. Der Dauerstress, der die Produktion des Stresshormons Cortisol aktiviert. Dieses Wort wollen wir hier nicht mehr sehen: Die Wasserkristalle beginnen ja schon, sich zu verformen. Also, weg von der Pinnwand damit.
Resilienz — Das reicht.
Damit sind wir beim eigentlichen Thema. Resilienz. Das Wort, in dem alles enthalten ist: Selbstkompetenz, Ressourcen und Haltung (im Sinne von mindset, doch eben auch körperlich, also eher mindbodyset.). Dieser neue Workshop könnte mein Lieblings-Workshop werden!
[si-contact-form form=’1′]