Manche haben sie in den Pobacken, vor allem im Piriformismuskel, viele im Schulternackenbereich und einige den Hals voll davon: Triggerpunkte sind eine fühlbare Masse im Muskelgewebe, die spätestens bei Druck schmerzhaft ist. Punktuell. Ausstrahlend.
Es gibt Patient:innen, die reagieren mit dem sogenannten „Jump“-Zeichen. Sie zucken zusammen oder entziehen den Muskel durch aktive Bewegung dem therapeutischen Griff. Doch es lohnt sich, aktiv dranzubleiben mit dem Druck. Denn die Spannung lässt dadurch, schön reinatmen und mit der Ausatmung loslassen, nach. War der Triggerpunkt anfangs mit 100 Prozent Spannung bewertet, so ist er dann nur noch höchstens auf 30. Freiheit entsteht. Bewegungsfreiheit.
Latente und aktive Triggerpunkte
Manche Triggerpunkte in den verspannten Fasern eines Muskels sind über Jahre stumm. Dann werden sie aktiv und rufen nicht nur laut „Aua“, sondern können auch zu weiteren, dann auch zunächst stummen, Triggerpunkten in der Umgebung des Muskels führen.
Wodurch entstehen Triggerpunkte?
Triggerpunkte entstehen im myofaszialen Gewebe, also dem, das sich aus Muskeln und Faszien zusammensetzt. Nach Leon Chaitow entstehen zunächst lokale Muskeltonuserhöhungen durch Stress aller Art (mechanisch, chemisch, psychisch). Das kann zuviel anstrengende Bewegung sein, eine falsche Bewegung oder auch einfach zuviel sitzen und stressen. Eine solche Muskeltonuserhöhung kann, da Schlackstoffe schlechter abgebaut und Sauerstoff schlechter verteilt wird, zu kleinen Ödemen führen. Eine chronische Irritation entsteht. Die Information darüber wird weitergeleitet. Bestimmte Blutkörperchen werden aktiv, es wird vermehrt Bindegewebe produziert. Verhärtungen und Verkürzungen sind die Folge und können dann, über die Kontinuität der Faszien, zu Konsequenzen auf andere Körperteile und letztlich Haltung und Atmung haben.
Nach dem Triggerpunkt
Ein Triggerpunkt wird nicht nur gefunden und gedrückt, sondern im Anschluss wird die Region auch bewegt. Denn jetzt ist gezielte Aktivität und erhöhte Sauerstoffzufuhr an genau dieser Stelle wichtig. Und dann? Ist es Zeit für wirklich sanfte Techniken aus der Osteopathie. Zur Beruhigung und zum Genießen.