Frisch von einer Japanreise zurück, war ich zunächst durch die japanische Herkunft der Methode Waldbaden fasziniert: Shinrin-yoku gilt als in Japan als Medizin. Waldmedizin ist sogar eine fachärztliche Spezialisierung! Neugierig meldete ich mich also an als eine Freundin mir eine Einladung einer Waldtherapeutin, der Berliner Yoga-Lehrerin Annette Littmeier, zukommen ließ. Es war glücklicherweise noch ein Platz frei. Und so begab ich mich Anfang Juli mit ein paar anderen Frauen an einem Parkplatz in Berlin. In Waldnähe versteht sich.
Waldbaden – Der Sprung in das heilende Grün
Der Eintritt in den dichten Wald wurde damit verknüpft, sich zu überlegen, was zurückgelassen wird. Ab dann war Achtsamkeit angesagt. Die Waldtherapeutin ließ uns verschiedene Achtsamkeits-Aufgaben, die jeweils circa 15-20 Minuten dauerten, ausprobieren. Dann rief sie uns mit einem Käuzchenruf zusammen und wir konnten in einem Kreis über unsere Erfahrungen reden, wenn wir denn wollten. Manch eine wollte sehr. Glücklicherweise gab es zumeist ein sogenanntes talking piece, was bedeutete, das nur diejenige, die dieses Teil gerade im Kreis herumgehend in der Hand hatte, auch sprechen durfte.
Waldbaden – alleine oder angeleitet?
Selbstverständlich könnten Sie sich jetzt feste Schuhe anziehen, an den Stadtrand fahren und, abseits aller Wege, allein in den Wald stechen. Und sich dort selbst fragen stellen wie: Was höre ich, was sehe ich, was fühle ich, was rieche ich, was schmecke ich? Oder: Was bewegt sich? Oder sich, vom Handy getimed, einfach 20 Minuten hinsetzen und hören. Oder einfach nur im Wald sein, wenn Sie das schon drauf haben. Doch ich empfehle Gruppen-Waldbaden. Erstmal, weil durch eine Anmeldung einigermaßen sicher gestellt ist, dass Sie das auch wirklich machen. Zweitens: Weil die 15-20 Minuten-Einheiten gehalten und Käuzchenruf-sensibel beendet von der Gruppenleiterin, ein tieferes Eintauchen in Sein, Zeit und Wald ermöglichen. Weil Gruppenerfahrung, auch wenn sie nervt, interessant sein kann. Wie die zahlreichen Metaphern, die Sie dennoch ganz für sich finden: In den durstigen Rührmichnichtan-Pflanzen, den entwurzelten Baumstämmen, den sich bewegenden Zweigen und dem wohltuenden Harz- und Moos-Geruch. Waldbaden ist komplett kompatibel und erweitert die Integrative Körperpsychotherapie.
Die nächsten Waldbade-Termine
Plantschen Sie rein!