Für bestimmte Hundearten wie Mastiff und Pitbull ist bei uns der Hundeführerschein bundesweit Pflicht. Im Team mit Herrchen oder Frauchen müssen diese Hund die Prüfung ablegen. Doch wer denkt bei den sogenannten gefährlichen Hunden eigentlich an den Schweinehund? Volkswirtschaftlich kostet er Milliarden, psychologisch die Lebensfreude. Für den Schweinehund brauchen wir definitiv einen Führerschein. Einen Schweinehundführerschein.
Was ist ein Schweinehund eigentlich?
Der Begriff stammt ursprünglich aus der Soldatensprache des ersten Weltkriegs. Ein Schimpfwort ist der Schweinehund bis heute geblieben. Verständlich, er ist ja schließlich richtig fies. Er hindert uns daran, unsere Ziele zu erreichen. Macht uns ein schlechtes Gewissen, zermartert und zermürbt.
Eben Schweinehund.
Doch ist er das wirklich?
Den Schweinehund neu denken – Schweinehundführerschein
Selbst unter den Mastiffs und Pitbulls gäbe es die verschmustesten Exemplare, behaupten die Hundebesitzer. Was wäre, wenn wir diesen ach so gefährlichen Schweinehund auch einmal mit einem so geschulten Blick betrachteten?
Von einem Juristen erfunden und einem Schulmediziner unterstützt, gibt es bereits eine positive Schweinehund-Bewegung in Deutschland. Einerseits haben diese erkannt, dass ein Schweinehund Freund und Berater sein kann. Dennoch raten sie dazu, ihn zu zähmen, zu überwinden oder sogar zu besiegen. Einen Berater überwinden, warum nicht? Aber einen Freund besiegen? Kein Wunder, dass er misstrauisch wird.
Selbst der Jurist, der den inneren Schweinehund als Motivations-Trend initiierte, Dr. Freiherr von Münchhausen, gibt ehrlich zu: In 15 bis 20 Prozent der Fälle hat der Schweinehund sogar recht.
Die Überlegung, den Schweinehund nicht als Widersacher zu verurteilen, sondern gemeinsam mit ihm den Führerschein zu machen, ist vom lösungsfokussierten Coaching inspiriert. Der Pionier für lösungsfokussiertes Coaching, Steve de Shazer, entdeckte: Es gibt keinen wirklichen Widerstand, denn der ist ja Teil des Systems. Denken wir da mal mit: Wenn de Shazer Recht hat, dann ist der Schweinehund ja lediglich ein Hindernis auf dem Weg. Und vielleicht sogar ein sehr wertvolles.
Nach meiner Erfahrung mit KlientInnen an Universitäten und für Organisationen gibt es vier Schweinehund-Typen. Den individuellen Schweinehundtyp nicht nur zu erkennen, sondern aus Ihnen Kraft zu schöpfen, ist prüfungsrelevant. Für den Schweinehundführerschein ist es nie zu spät. Die Vorbereitung zur Prüfung läuft in fünf Phasen ab und reicht von einer Mega-To-Do-Liste und Vertrauensübungen über einfache Ordnungssysteme bis zu gemeinsamen Visionen und einem wirklich abgeschlossenen Projekt.
Danach kannst Du ihn von der Leine lassen und im konstruktiven Mensch-Schweinehund-Team mit Freude neue Ziele fassen. Fass!