Deutschlandfunk, 11. Juni, 20 Uhr 05: Vom Los der Schüchternheit

Scheu wie ein Reh — Liebreiz und Erfolgsblockade.

Schüchternheit ist keine medizinische Diagnose. Bei Frauen galt es bis vor ein paar Jahrzehnten noch als schicklich, sich schüchtern zu geben. Ein schüchternes Lächeln, ob von einem Mann oder einer Frau, wirkt auch heute noch attraktiv. Doch beruflich ist es oft hinderlich, neue Kontakte zu fürchten und nicht offen und wahrhaftig zu den eigenen Stärken und Kompetenzen zu stehen. Deshalb kann es, bei allem Charme der Schüchternheit, sinnvoll sein, mehr Selbst-Bewusstsein zu entwickeln und nach vorne zu denken und zu gehen.

Schüchternheitsüberwindung als Story

Gerade amerikanische SchauspielerInnen sprechen offen über die von ihnen überwundene Schüchternheit. Klar, eignet sich dieser Teil ihrer Geschichte doch zur identifikationsstiftenden „vom Tellerwäscher-zum-Millionär“, „vom Stotterer-zum-Public-Speaker“, „vom-Mauerblümchen-zur-Rockröhre*“-Transformations-Story. Da fließen die Tränen und sprießen die Hoffnungen. Ganz ohne Ironie. Ein universeller emotionaler Reflex, der in manchen Kulturen häufiger ausgelöst wird als in anderen.

Tipps zur Berufswahl

Dr.Dr. Borwin Bandelow empfiehlt schüchternen Menschen ausdrücklich, sich Berufe zu suchen, in denen sie viel Kontakt mit Menschen haben. Verkäufer oder Verkäuferin zum Beispiel. Einfach, um zu üben. Und so in der Mitte des Von-extrem-schüchtern-zu-überhaupt kein-bisschen-schüchtern-Kontinuums zu landen.

Eine Journalistin für und gegen die Schüchternheit

Print-JournalistInnen verstecken sich ja, wie ich, gerne hinter ihrem Computer. Deshalb brauchte es wohl eine besonders feinfühlige und gleichzeitig mutige Radio-Journalistin und einen ebenso besonderen Sendeplatz, um das Thema Schüchternheit umfassend zu behandeln. Von der persönlichen Betroffenheit bis zu komplexen historischen gender- und gesellschaftsbezogenen Betrachtungen: Zum einen die Journalistin Uta Rüenauver und zum anderen den Hörspiel- und Feature-Sendeplatz Freistil beim Deutschlandfunk. Am Sonntag, 11. Juni 2017 um 20 Uhr 05 (bis 21 Uhr) läuft die Radiosendung. Ich bin dabei.

PS: Inzwischen ist die Sendung als Podcast zu hören: Freistil Deutschlandfunk vom 11. Juni 2017. Für Itunes/Apple AnwenderInnen zum Beispiel hier: https://itunes.apple.com/de/podcast/freistil-deutschlandfunk/id937159795?mt=2&i=1000386411675

 

*Das Wort Rockröhre ist wohl nach Liebescomeback so mit die fieseste Buchstabenkombination überhaupt. Ich habe lange darüber nachgedacht, das Wort wegen Schrecklichkeit zu löschen. Aus pädagogischen Gründen (perfektes Antonym zu Mauerblümchen!) bleibt es jetzt erstmal drin.

Susanne Hake

Master of Fine Arts, 

Entspannter-leistungsfähig-Coachin, Kommunikationsberaterin.

Mit Wissen und Erfahrung von Medien/Kommunikation einerseits und Körperpsychotherapie/Osteopathie andererseits, biete ich lösungsfokussiertes Coaching.

Susanne-Hake-Kopf-und-Torso-vor-Himmel-als-Hintergrund

Foto: dpa.com/Silas.Stein

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