1. Hochmut: Sich für besser als die Konkurrenz zu halten, ist nicht einmal die schädlichste Form von Hochmut. Doch sich zu schade oder fein zu sein, sich mit dem eigenen Selbstmarketing bewusst zu befassen, halte ich in jeder Hinsicht für wachstumshemmend.
2. Geiz (Habgier): Wissen Sie, das John Paul Getty angeblich eine öffentliche Telefonzelle in seinem Schloss hatte, damit die Verwandtschaft nicht auf seine Kosten telefonierte? Er war der Geizhals par excellence, eine Marke für sich. Doch im Service, im Denken und in den Investitionen in den nächsten Schritt zu sparsam zu sein, wirkt sich eher ungünstig auf das Selbstmarketing aus. Zumindest bei Nicht-Gettys.
3. Wollust: Wer außerhalb der Erotikbranche seinen Markenkern ausschließlich über sein Geschlecht definiert, beweist nicht das höchste Geschick im Selbstmarketing. Was aber nicht bedeutet, dass Sie Ihre Sinnlichkeit verleugnen müssen. Schließlich ist auch Selbstmarketing ganzheitlich und Sie sind erwachsen.
4. Zorn: Wer sich gerne ärgert, wird beim Selbstmarketing viel Gelegenheit dazu bekommen. Sich überhaupt mit soetwas beschäftigen zu müssen!!! Und dann auch noch Technik!!! Doch: Zorn ist doof und destruktiv. Selbstmarketing übt die Geduld. Mit anderen Menschen, der Technik und sich selbst.
5. Völlerei (Maßlosigkeit): Dieser Charakterzug äußert sich im Selbstmarketing nicht nur durch übersteigerten Appetit, sondern vor allem auch durch Verlust an Klarheit: Zuviele Projekte werden angestoßen, zuviele nicht zuende gebracht. Dahinter kann die Angst unseres Reptilienhirns stecken, wirklich etwas abzuliefern, was dann verurteilt werden könnte. Oder auch eine der vielen anderen Selbstmarketing-Blockaden.
6. Neid: Selbstmarketing ist eine hervorragende Möglichkeit sich mit Neid zu konfrontieren. Z.B. den auf die Konkurrenz. Auf was genau sind Sie neidisch? Auf das höhere Google-Ranking? Dann arbeiten Sie an SEO. So hat Neid eine Funktion. Und wenn Sie selbst Objekt des Neides sind? Durchatmen und abschütteln. Sie haben offensichtlich Vorbildfunktion.
7. Faulheit (Ignoranz, Trägheit des Herzens): Selbstmarketing kann Spaß machen, eins macht es garantiert: Arbeit. Keine Ausnahme? Doch, selbstverständlich können Sie sich auch als Faulpelz vermarkten. Eben als solches, als Faulpelz.
Und nun zu den Bonus-Sünden:
In einem Enneagramm-Seminar hörte ich die Theorie, dass die Anzahl der definierten Sünden früher, zu Beginn des Christentums noch, zahlreicher als sieben war. Insgesamt neun! Eine belastbare Quelle konnte ich für diese Aussage nicht finden. Doch diese beiden zusätzlichen Sünden sind die, die bewusstem ganzheitlichem Selbstmarketing wohl am massivsten im Weg stehen. Es sind: die Lüge und die Angst. Lügen Sie sich und anderen also nicht länger in die Tasche, haben Sie keine Angst und beginnen Sie endlich mit Ihrem eigenen Selbstmarketing.