Eigene Grenzen erkennen und setzen

Eigene Grenzen zu erkennen, ist – gerade für Selbstständige – oft schwer genug. Doch es ist die Bedingung dafür, diese auch anderen gegenüber freundlich durchzusetzen.

Denn hier sind nicht direkt die Grenzen der Kompetenz, des Charakters oder des Geldbeutels gemeint, sondern ganz grundsätzlich: die energetische Grenze. Die Grenze, die den Raum schützt, in dem die Person sich – vergleichsweise – sicher fühlt. Sich selbst spürt und ohne Druck unterscheiden kann, zwischen dem, was in ihrem Interesse ist. Und was nicht. Der Platz, von dem aus nicht einfach reagiert, sondern zielführend geantwortet werden kann.

Proxemik kommt aus der Anthropologie

In der Psychologie gibt es einen Bereich, der sich mit dem Thema persönlicher Raum beschäftigt: Die Proxemik, von lateinisch ‚proximus‘: der Nächste. Hier geht es um Körpersprache, nonverbale Kommunikation und Wirtschaftliches. Zum Beispiel auch darum, bei wie viel ungebetener Nähe am Arbeitsplatz Menschen überhaupt noch produktiv sein können.

Der Begründer der Proxemik, der Anthropologe Edward T.Hall, unterschied jeweils zwischen öffentlicher, sozialer, persönlicher und intimer Distanz.

Er betonte, dass das Raum-Bedürfnis kulturell geprägt ist. Bei uns in Mitteleuropa wird die persönliche Distanz-Zone, vom Mittelpunkt aus, mit einem Radius von 46 bis 122 Zentimetern angegeben.

Persönliche Grenze erkennen und spüren

Über diesen Raum können wir, so der Entwickler der Integrativen Körperpsychotherapie, Dr.Dr.Jack Lee Rosenberg, voll verfügen und uns darin sicher fühlen. Keine Person hat das Recht, diese Grenze ungebeten zu überschreiten. Denn: Nicht unsere Haut ist die Grenze, nicht die Kleidung, sondern dieser unsichtbare Bannkreis um uns herum. Der, den andere Aura nennen. Der, aus dem heraus gespürt wird, ob einen jemand von hinten – und dabei auch oft noch von weit entfernt – anstarrt.

Vorstellungskraft hilft – auch bei energetischen Grenzen

Sich diese Grenze aus dem Unbewussten öfter ins Bewusstsein zu holen, hilft, achtsamer mit der eigenen Energie umzugehen, präsent zu sein.

Dass deine unsichtbaren Grenzen nicht starr sind wie Mauern, macht sie auch mobiler. Einmal bewusst gemacht, hast du deine Kreide, deine Wolle – und natürlich deinen vorgestellten sicheren Raum – auf Abruf überall bei dir. Ob in einer Verhandlungssituation, auf der Vortragsbühne oder scheinbar unter Druck: Hier, innerhalb der eigenen bewusst gemachten Grenzen, liegt der Raum zur Macht der Wahl deiner Reaktion. Nutze ihn für deine Entwicklung, für dein Wachstum und deine Freiheit.

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Susanne Hake

Master of Fine Arts, 

Entspannter-leistungsfähig-Coachin, Kommunikationsberaterin.

Mit Wissen und Erfahrung von Medien/Kommunikation einerseits und Körperpsychotherapie/Osteopathie andererseits, biete ich lösungsfokussiertes Coaching.

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Foto: dpa.com/Silas.Stein

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