Storytelling – Warum ich hier weder Heldin noch Sopran bin.

Chorsingen üben digital transformiert

Digitale Transformation des Chorsingen Übens.

Der deutsche Teil des internationalen Chores, mit dem ich mich nun seit dem 5. März auf die Aufführung der Neunten Sinfonie von Beethoven am historischen Ort der asiatischen Erstaufführung im Kriegsgefangenenlager vor 100 Jahren vorbereite, besteht aus elf Mitgliedern. Die erste Probe fand im Chorübungsraum im Keller des Stadttheaters Lüneburgs statt. Zunächst wurde gelüftet, denn die vor uns Singenden hatten die offenbar sehr schweißtreibende Carmina Burana geprobt.

Die Grenzen der eigenen Stimme

Hoffnungsfroh reihte mich in den Sopran ein. Ja, eigentlich hätte ich es besser wissen müssen. Jeder, der sich auch nur einmal die Mühe machte, zum Beispiel auf You Tube die Neunte Sinfonie auch einfach nur passiv anzuhören, wird das bestätigen: Die Höhen, in die der Schlußchor sich aufschwingt, sind grotesk. Pekingoper! Und durch wessen sensible Stimmbänder werden diese Kreischtöne getätigt? Bass? Tenor? Nein: Natürlich eine weibliche Stimmlage: Der glockenhelle Sopran.  Sogar Profi-Sopranistinnen werden bestätigen, dass die Ode an die Freude schwer zu singen ist. Es gibt sogar Theorien dazu: „Beethoven war kein Komponist für Gesang“, so eine Opernsängerin. „Bei der Neunten war Beethoven schon schwerhörig“, so meine Cousine zweiten Grades. (Was der Logik entbehrt…) Nun, ich hielt durch. (Auch wenn der Chorleiter, dem es gelang, eine positive Einstellung auszustrahlen, anschließend „nicht so viel Druck“ sagte.) Sopran macht einfach mehr Spaß als Alt!

Einsicht und Wandel

Auf der Rückreise nach Berlin reifte der Gedanke, doch in die andere weibliche Stimmlage zu wechseln. Schon dem Publikum zuliebe. Und ganz klar, um den Leistungsdruck ein klein wenig herauszunehmen. Für den Chorleiter und die MitsängerInnen und mich. Okay: ich habe aufgegeben.

Am 15. April treffen wir uns wieder. Ebenfalls in Lüneburg. Ab Ende Mai proben wir dann gemeinsam mit anderen Chören in Hiroshima. Genauer: Mit einem Chor aus Naruto, einem aus Tsingtau und einem aus Los Angeles. Insgesamt besteht der Chor dann, zumindest ist das so angekündigt, aus 800 SängerInnen. Aufführung ist dann am zweiten und am dritten Juni in Naruto. Im ehemaligen Kriegsgefangenenlager Bando.

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Susanne Hake

Master of Fine Arts, 

Entspannter-leistungsfähig-Coachin, Kommunikationsberaterin.

Mit Wissen und Erfahrung von Medien/Kommunikation einerseits und Körperpsychotherapie/Osteopathie andererseits, biete ich lösungsfokussiertes Coaching.

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Foto: dpa.com/Silas.Stein

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