Willenskraft und Beharrlichkeit: Studien zur Neuroplastizität

Die aMCC Region im Gehirn wird angezeigt. Sie wird mit Willenskraft und Beharrlichkeit in Zusammenhang gebracht und ist neuroplastisch,

Was es dir bringt auch mit weit über 40 deine Komfortzone zu verlassen und Willenskraft und Beharrlichkeit zu trainieren?

Nicht weniger als bessere Gehirnfunktionen im Alter und ein längeres freudvolles Leben.

All das wegen einer Struktur deines Gehirns, deren Relevanz dafür erst vor 10 Jahren entdeckt wurde. 

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Willenskraft und Beharrlichkeit: das obere Ende der Skala

Willenskraft und Beharrlichkeit stehen am oberen Ende einer Skala, an deren unteren Ende Apathie und Depression liegt. Oben bist du maximal engagiert. Unten höchstens minimal, weil du keine Hoffnungen in eine Zukunft setzt. Und deshalb nicht einsiehst, dich für etwas zu engagieren.

Wo liegt die entscheidende Gehirnstruktur für Willenskraft und Beharrlichkeit?

Der Bereich in deinem Gehirn, der entscheidenden Einfluss darauf hat, wo du dich auf dieser Skala befindest, liegt oberhalb des Corpus Callosum, des Balkens. Etwa zwei Drittel hinten zwischen Stirn und Hinterkopf. Jeweils rechts und links.

Er heißt Anterior Midcingulate Cortex, kurz aMCC .

Beschreibung, wo aMCC im Gehirn angesiedelt ist

Die Bedeutung entdeckten Neurowissenschaftler:innen der Stanford University auf überraschende Weise:

Du musst dir vorstellen, dass – während du bei vollem Bewusstsein bist – Forscher mit einer kleinen Elektrode in unterschiedliche Bereiche deines Gehirns eindringen. Und dich dabei fragen: Wie fühlst du dich?

Sobald sie deinen AMCC stimulieren würdest du antworten: Irgendwas passiert gerade. Etwas in mir ist aktiviert, Ich habe das Gefühl, das gleich etwas nicht unbedingt angenehmes auf mich zukommt, doch ich muss etwas tun oder etwas widerstehen/abwehren.

Und weil diese AMCC Struktur auch die Schaltzentrale für alle dafür relevanten Körper- und Hirnfunktionen ist, wirst du es mit großer Wahrscheinlichkeit auch schaffen.

Denn hier werden kognitive Prozesse, Atmungsprozesse, Autonomes Nervensystem, Immunsystem und Endokrines System verschaltet. Link zu dieser aMCC Studie.

Die gute Nachricht zum aMCC

Dein aMMC hat ein hohes Potential für Neuroplastizität. Die Nerven darin können wachsen und sich neu verknüpfen, wenn du deinen aMCC trainierst. Auch, wenn du über 40 Jahre alt ist.

Die herausfordernde Nachricht zum aMCC:

Du musst dafür trainieren, indem du Aufgaben angehst, auf die du nicht wirklich Lust hast.

Symbol und Satz zu Ich will auch gegen Widerstand

Oder die Kraft aufbringen, etwas zu widerstehen, auf das du eigentlich Lust hättest, von dem du aber weißt, das es nicht in deinem Interesse ist.

Zeichen und Satz zu widerstehen wollen gegen Widerstand

Willenskraft und Beharrlichkeit heißt also: Ich will das absolut machen und durchziehen gegen alle, auch innere Widerstände. Oder ich will es absolut nicht machen und das auch durchhalten gegen alle Verlockungen.

Und wenn du genau das trainierst, wirst du zukünftige Herausforderungen – und von denen bleibt niemand verschont – leichter meistern. 

Studie zur aMCC-Neuroplastizität bei Senior:innen und Sport

So gab es eine Studie mit Senior:innen, die begannen Sport zu machen. 3 x eine Stunde pro Woche für 6 Monate. Eine Gruppe machte vor allem leichte Dehnübungen. Eine andere begann Cardiotraining mittlerer Intensität. Rudern, Laufen, Schwimmen, Aerobic. 

Was meinst du war herausfordernder? Ja, das aMCC-Areal im Gehirn wuchs bei den Menschen, die das Cardiotraining machten. Obwohl sie keine Lust darauf hatten.

Wären sie sowieso schon gewohnheitsmäßige Sportler:innen hätte das nicht viel gebracht. Dann wäre eine Fremdsprache oder erstmals ein Musikinstrument meistern lernen oder das Ändern von Ernährungsgewohnheiten sinnvoller für das aMCC gewesen.

Du kannst das Wachstum deines aMCC durch Belohnungen nach dem Zufallsprinzip sogar noch verstärken. Heißt: Du belohnst dich nicht jedes Mal, wenn du etwas schwieriges geschafft oder etwas verführerischem widerstanden hast. Sondern ab und zu. Du könntest da, zum Beispiel eine Münze werfen.

Wie Willenskraft und Beharrlichkeit sich in das Lernzonenmodell nach Senninger einpassen. Kreisillustration.

Jetzt also zu deinen Aufgaben, die dich aus einer apathischen Komfortzone in die gesunde Willenskraft und Beharrlichkeitszone bringt: 

Aufgabe 1: Was schiebst du vor dir her? Etwas worauf du nicht wirklich Lust hast, was dir aber letztlich gut tun würde? 

Aufgabe 2: Was machst du, wozu lässt du dich verführen, von dem du weißt, dass es dir nicht gut tut?

Fange mit dem tun und lassen noch heute an.

Ich fange an und halte dich weiter auf dem Laufenden. 

Susanne Hake

Praxis für Osteopathie,

Körperpsychotherapie

und Coaching

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Foto: dpa.com/Silas.Stein

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