Die Pein persönlicher Geschichten

Storytelling Teil 2: für Selbstständige, Jobkandidat:innen und Führungskräfte

Zeichnung: Eine junge Frau fuehlt sich mit Krone sichtbar unwohl. Denn es geht hier um Storytelling fuer Einzelpersonen

Was hält Dich davon ab, Deine persönliche Story zu entdecken und, zumindest Teile davon, zu erzählen?

Einfach nur zu viel Arbeit?

Oder weil du meinst, im Vergleich zu anderen, nicht genug zu erzählen zu haben?

Nie im Auto gelebt, in der Garage gearbeitet, keinen Krebs bekämpft, keine Heroinsucht erlitten und überwunden?

Die Gratwanderung zwischen Vulnerability und Angreifbarkeit

Sicher, es klingt überzeugend, wenn Brené Brown es anpreist, sich verletzlich zu geben.

Doch passt das Storytelling persönlicher Geschichten auch in den öffentlichen deutschsprachigen Kulturraum?

Da ist mehr Bewusstsein für das Risiko. Weil Vulnerability nicht nur mit Verletzlichkeit, sondern auch mit Angreifbarkeit übersetzt wird. Und: Weil es sich, als Publikum, oft anfühlt wie, nun ja, vulnerabler Narzissmus. Oder die Zuschaustellung eines DSDS- oder einer Topmodel-Kandidat:in.

Und dann noch die Ausbeutung derselben.

Oh wee!

Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt:

Wer seine Geschichte nicht erzählen kann, existiert nicht.

Salman Rushdie, Schriftsteller

Kurzanleitung, die eigene persönliche Geschichte zu schreiben

Wer nicht die Zeit hat, zunächst seine Memoiren zu schreiben, nimmt einfach Stift und Zettel und schreibt die Meilensteine des bisherigen Lebens, inklusive Einsichten auf. Wie er oder sie der eigenen Weisheit, den eigenen Werten und Stärken, näher gekommen ist. Und pickt dann aus, was davon er oder sie veröffentlichen möchte. Und/oder was zu der Situation passt.

Also: Niemand muss die ganze eigene Held:innenreise erzählen.

Die Form: Chronologisch oder eher verschachtelt? Wie Du möchtest. Hauptsache einigermaßen nachvollziehbar und: Nicht zu lange. Beziehungsweise in verschiedenen Längen für verschiedene Anlässe.

Und nun zu mir

Ich nehme diesen Blogartikel, den ich gestern als persönliche Geschichte angekündigt habe, als Anlass, diese so offen und öffentlich zu erzählen.

Es ist schwer, ich mache mich angreifbar und ich nehme mir die Freiheit, sie jederzeit zu löschen. Also: Lesen, bevor das passiert.

Meine persönliche Geschichte

Ich hielt mich für so weit, dass ich STORY nur noch als das verstand, was mir im Weg ist.

„Dein Markenkern ist verwässert!“, sagte er. Ein ungefragter Ratschlag. Und vielleicht weil Ratschläge auch Schläge sind, fühlte ich mich gestresst.

Nicht so wie vor fast 20 Jahren vielleicht. Als ich mir nicht gut tat, den falschen Ehrgeiz in den Medien bei all dem Spaß und den Erfolgen im Schreiben und der Komödienregie nicht erkannte:

Und das Medical Drama begann.

Als, aus so vielschichtigen Gründen, mein Gesicht ausbrach.

Ich die Kälte, vielleicht die soziale auf jeden Fall die in Celsius und schon unter 10 Grad, nicht mehr ertrug.

Die Quaddeln. Scham, Skimaske, wenn ich raus ging. Unter Leute.

2 Jahre Suche nach Diagnose, endlich: Charité! Jedoch keine Therapie. Nur Unterdrückung. Antibiotika und Antihistamin.

Das Eigene nicht erkennen, ist, was so viele haben. Und ich musste die Lösung so selber finden, wie jede andere Person.

Und als ich so isoliert war, bekam ich Besuch. Im richtigen Leben. Von einer Person mit Tinnitus. Und ich hörte inzwischen eine Stimme, die mir sagte, was zu tun war. Und ich half.

Bescheiden sein, heißt nicht weniger gut über sich zu denken, sondern einfach weniger viel über sich zu denken, sagte, so oder ähnlich, ein weiser Mann.

Doch ich vergaß auch. Was war das? Ich konnte doch nicht einfach so… Als die Tochter einer Apothekerin.

„Sag das nur niemandem. Die Leute denken, Du bist verrückt.“, hatte sie gesagt, als ich erzählte.

Und ich erinnerte mich erst später als eigene Antwort, auf eine gezielte Frage, einer Coachin, wie für mich geschaffen, wie mich die Gabe, die ich vergessen hatte, berührte.

Und ich begann, noch mal, viel zu lernen, parallel zu den Storytelling- und Kommunikation-Workshops, die ich gab. Weil mich Neuroplastizität und Nervensystem fasziniert. Gewissenhafte Abschlüsse für Körper, Kopf und Seele.

Warum schämte ich mich fast noch, alles offen zu legen.

Weil mir am Körper der Esprit fehlte? Das war doch gar nicht wahr! Ich liebe das sanfte Knacken eines sich korrigierenden Halswirbels, einen sich entspannenden Kiefermuskel und Ohr und Nervensystem, das sich beruhigt.

„Du brauchst eine Spitze“, sagte die Person über den Markenkern.

„Ganzheitlich?“ Naja, vielleicht nicht gerade spitz…

„Das klingt wie Allgemeinmediziner.“

Er hatte noch nicht mal gegendert!

„Da gehört auch die Osteopathie rein.“

Ich hatte gedacht, ich wäre schon auf dem Weg. Doch offenbar nicht deutlich genug.

Es war eben doch nur eine weitere STORY, die ich mir selber erzählte.

Ich stehe jetzt dazu, das ich diese Geschichte lebe. Keinerlei Quaddeln mehr, keine Skimaske. Das Eigene, eben auch Eigenverantwortung, wärmt von Innen.

Wie ein offenes Buch. Mit Gaben, Talenten und Erfahrungen, die ich teilen will, indem ich anderen den Raum für Entdeckung des Eigenen biete. Lösungsfokussiert.

Also: Wenn Du oder Dein Team, mehr vom Eigenen entdecken will. Oder Du gerade was an der Karriere, am oder im Kopf oder Körper hast, können wir gemeinsam herausfinden, ob und wie ich vielleicht die richtige Fachfrau für Dich bin.

Ich lade Dich, wenn Du bis hierhin gelesen hast, gerne ein, den Kontakt aufzunehmen.

Susanne Hake

Master of Fine Arts, 

Entspannter-leistungsfähig-Coachin, Kommunikationsberaterin.

Mit Wissen und Erfahrung von Medien/Kommunikation einerseits und Körperpsychotherapie/Osteopathie andererseits, biete ich lösungsfokussiertes Coaching.

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Foto: dpa.com/Silas.Stein

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