Klar, das Wort Werte klingt sehr gewichtig. Ist es auch. Denn es geht darum, dass Du, ob Du Dir dessen bewusst bist oder nicht, gewichtest. Das, was Dir wichtig ist, nämlich. Dadurch setzt Du unweigerlich Prioritäten.
Ein bisschen so, wie beim Ausmisten: Kann das weg? Würde ich es vermissen, wenn ich nicht wüsste, das ich es hätte? Könnte ich mir das notfalls nochmal kaufen, wenn ich’s wirklich bräuchte?
Das jedoch nicht auf Dinge bezogen, sondern auf nicht so direkt sichtbares. Es sind die Grundsätze, die Handeln und Entscheidungen leiten.
Wenn Du Deine Werte kennst und gewichtest, kannst Du, im Einklang mit Deinen Überzeugungen und Deiner Identität, Entscheidungen treffen. Schneller, leichter und letztlich erfüllender.
So findest Du Deine Werte in Dir selber
Du bemerkst Deine Werte durch beobachten, hinspüren und reflektieren. Durch das, was Dich wirklich berührt, was Du bewunderst oder ablehnst, wie Du selber schon in entscheidenden Situationen gehandelt hast. So, dass Du anschließend vielleicht sogar ein bisschen stolz auf Dich warst.
Oder auch so, dass Du danach gemerkt hast, dass es noch Optimierungsbedarf geben könnte.
Oder sogar an Geschichten, die Du gelesen oder gehört hast.
Warst Du schon immer ein Pipi Langstrumpf Fan? Oder eher Winnetou? Oder Winnie The Poo?
Warum war das wohl so? Welcher Wert steht dahinter?
Und manchmal hilft es, Werte auch einfach aufgelistet vor sich zu sehen und darunter zu wählen.
Werte finden Übung – diskret mit Zetteln und Stift
Vielleicht möchtest Du den gleich folgenden Abschnitt mit 85 Werten ausdrucken. Und Dir schon mal 10 kleine Zettel oder Post-it-Notes und einen Stift zurechtlegen.
Du kannst gerne weitere Werte zu den 85 aufgelisteten schreiben.
Sei ehrlich zu Dir selber. Du musst die resultierende Liste mit niemandem teilen.
Es findet keine Zensur statt. Im Regelfall reicht aber die folgende Auswahl. Und jedes der folgenden Wörter bedeutet jeweils genau das, was es für Dich bedeutet.
Lies Dir diese Liste entspannt durch:
Abenteuer / Anerkennung / Balance / Bedeutung / Beharrlichkeit / Beständigkeit / Bildung / Direktheit / Dringlichkeit / Effektivität / Effizienz / Ehre / Ehrlichkeit / Einfachheit / Einfluss / Einigkeit / Entschlussfreudigkeit / Entwicklung / Ergebnisorientiertheit / Exzellenz / Familie / Fitness / Freiheit / Freundlichkeit / Führung / Gerechtigkeit / Gesundheit / Gewissenhaftigkeit / Glaube / Glück / Gründlichkeit / Härte / Harmonie / Hoffnung / Humor / Integrität / Intimität /Freundschaft / Kompetenz / Konkurrenzfähigkeit / Konsens / Kontrolle / Kreativität / Leidenschaft / Leistung / Loyalität / Macht / Meisterschaft / Mitgefühl / Mut / Offenheit / Organisiert sein / Perfektion / Position / Präzision / Professionalität / Ruhe / Ruhm / Selbstkontrolle / Selbstidentität / Sicherheit / Sieg / Spiritualität / Stabilität / Status / Struktur / Teamwork / Toleranz / Tugend / Überlegenheit / Umwelt / Unabhängigkeit / Verantwortung / Vergebung / Vergnügen / Vertrauen / Vielfalt / Wahrheit / Weisheit / Weiterentwicklung / Wissen / Wohltätigkeit / Zugehörigkeit / Zusammenarbeit.
Unterstreiche, wenn Du die Worte ausgedruckt hast, zunächst mal 10 der Wörter, die Dir spontan am meisten als Werte zusagen. (Ansonsten notiere Dir diese Worte direkt).
Schreibe sie dann jeweils auf einen Zettel oder ein Post-It-Note.
Dann sortiere sie nach Wichtigkeit.
Dafür kannst Du jeweils 2 dieser Begriffe gegeneinander testen und Dich fragen: Was ist wichtiger?
Bis ein Wert ganz oben steht und die anderen jeweils darunter. Und ja: Es gibt in dieser Übung kein „gleich wichtig“.
Die ersten fünf Werte sind die für Dich entscheidensten.
Die gute Nachricht
Deine Werte sind nicht in Stein gemeißelt. Sie können sich je nach Lebensphase ändern. Manche sagen auch, dass es unterschiedliche Werte für zum Beispiel beruflich und privat geben kann.
Beobachte einfach, was für Dich passt.
Deine Werte zu kennen, wird Dich voran bringen.
Wenn Du zusätzlich mehr Überblick möchtest, hol Dir hier kostenfrei das System zum Prokrastination überwinden für Perfektionisten:
